
Die Vereinbarung mit dem Wettergott für Samstag, 13. Mai hält: trübes aber trockenes Wetter. Dank einer zuverlässigen Zugverbindung starten wir um 10.30 ab dem Bahnhof Überlingen Therme.
Unser Weg führt uns zunächst entlang des Sees durch den Uferpark des ehemaligen Gartenschaugeländes. Dort beobachen wir eine Reihe von Seevögeln in ihren Frühjahresaktivitäten. Auf Höhe der bemerkenswerten Sylvesterkapelle aus dem Jahr 840 richten wir uns nordwärts und beginnen den Anstieg zur Gletschermühle. Auf dem Weg dahin entdecken wir auf den ungemähten Wiesen und zwischen den Weinstöcken eine Fülle von Frühlingsblumen. Die fast kreisrunde Gletschermühle mit einem Durchmesser von 20 Metern entstand, als ein Schmelzwasserbach aus dem Rheingletscher in eine Spalte stürzte und der Wasserstrudel mit Hilfe harten Geröllgesteins sie formte.
Weiter wandern wir durch das Naturschutzgebiet Katharinenfelsen direkt an der Abrißkante mit herrlichen Ausblicken auf den See und den Bodandrück zu den eindrucksvollen, freistehenden sieben Felstürmen der Kurfirsten. Langsam melden sich Hunger und Durst und wir steuern bergaufwärts das Hofcafé Hödingen an. Kaffee und Kuchen und eine kleine Weinverkostung mit badischem Wein verleihen uns Flügel und so „schweben“ wir anschließend über Aussichtspunkt Torkelbühl („Wow!) und dann durch den Spetzgarter Tobel hinunter zum Bahnhof Therme.
Reich an schönen Bildern im Kopf, beseelt von guten Gesprächen und ausgestattet mit Säckchen voller Kräuter steigen wir in den Zug. Wieder klappt die Verbindung nach Kressbron problemlos und unser Heimatort empfängt uns mit unerwarteter Abendsonne.